Sprachbildung
Wie sind die Abläufe der frühkindlichen Sprachbildung und wie können Fachpersonen Eltern rund um die Sprachentwicklung ihres Kindes beraten? Hier finden Sie eine Zusammenstellung von Unterlagen für Fachpersonen und weiterführende Links.
Mit Kindern im Gespräch
Die nachfolgenden Produkte sind via BLDZ kostenlos bestellbar:
- Flyer für Fachpersonen "Eltern in Fragen der frühen Sprachbildung beraten"
- Leitfaden für pädgagogische Fachpersonen "Alltagsintegrierte Sprachbildung in Kitas, Tagesfamilien und Spielgruppen"
- Flyer für Eltern "Kinder beim sprachlichen Lernen begleiten – von Anfang an" (verschiedene Sprachen zum Download, Print nur in Deutsch)
Allgemeine Literatur und wissenschaftliche Grundlagen
- Forschung Frühe Kindheit Link
- Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache Link
- Frühe Sprachbildung Kanton Zürich Link
- Webseite Pflegekinder- und Heimfaufsicht mit Informationen für pädgagogoische Fachpersonen
Sprachentwicklungsstörungen
- Broschüre "Hinschauen und Hinhören" Link
Mehrsprachigkeit
- Die Schweizer Hochschule für Logopädie bietet verschiedene Produkte an: z.B. "Kinder lernen sprechen" und "Mein Kind lernt mehr als eine Sprache"
- Publikation: Mehrsprachigkeit in der Kindheit (Pangiotopoulou, A. 2016).
Informationen für Eltern
Häufige Fragen
- Was sind die "Red Flags" in der Sprachentwicklung von 0 bis 5 Jahren?
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Hier sind die wichtigsten Entwicklungsschritte zusammengefasst: https://www.logopaedie.ch/sites/default/files/u802/Posi-Papiere/DLVD_wiesprichtkind.A4.1_Download.pdf
- Welche wichtigen Zusammenhänge in der Sprach- und Spielentwicklung gibt es?
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Beim Spielen mit anderen Kindern oder mit Erwachsenen kommunizieren die Kinder besonders lebendig und engagiert. Das Spiel ist deshalb eine gute Gelegenheit, neue sprachliche Mittel kennenzulernen, auszuprobieren und zu verfeinern.
- Welche Laute kommen oft am Schluss der Sprachentwicklung
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Mühe bereiten v. a. Konsonantenhäufungen (z. B. Schnecke, Kran, Pfanne) oder Buchstaben mit seltenem Vorkommen (x, y). Wenn das Kind bis 4 Jahre nur die Laute "sch" oder "r" nicht korrekt spricht (z.B. Suhe statt Schuhe; lot statt rot), hat es noch Zeit und Sie können die Eltern beruhigen.
- Das Kind stottert, wann ist das normal, wann muss ich als Fachperson etwas machen und was?
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Sorgen Sie dafür, dass das Kind nicht ausgelacht wird. Vermeiden Sie es, das Kind in stressigen Situationen zum Sprechen aufzufordern und setzen Sie es nicht unter Druck. Versuchen Sie, ihm Freude an der Sprache zu vermitteln. Frühzeitig soll zu einer Untersuchung geraten werden, wenn ein Familienmitglied stottert. Ansonsten spätestens dann, wenn sich die Eltern Sorgen machen oder das Kind mit einem Störungsbewusstsein reagiert. Wenn die Eltern einverstanden sind, können auch Sie auch Sie sich von einer Logopädin für den Umgang mit dem Kind beraten lassen.[1]
1 Hinschauen und Hinhören: Sprachauffälligkeiten bei kleinen Kindern – Logopädie im Frühbereich.
2020. Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband - Ein Kind spricht sehr undeutlich. Ab wann muss ich als Fachperson etwas machen und was?
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Helfen Sie dem Kind zu zeigen, sich mit allen Mitteln (nicht nur sprachlich) auszudrücken, was es meint und versuchen Sie seine Äusserungen für die anderen Kinder zu klären. Nehmen Sie es ernst und achten Sie darauf, dass es nicht ausgelacht wird. Wenn das Kind nur im familiären Umfeld verstanden wird, sollte es spätestens im Alter von 3 Jahren für eine logopädische Untersuchung angemeldet werden.
- Wenn Eltern mit dem Kind in ihrer Muttersprache kommunizieren, jedoch auch gut deutsch sprechen, ab welchem Alter sollen sie mit ihm deutsch sprechen?
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Wenn sich die Eltern auf Deutsch weniger engagiert und differenziert ausdrücken können, sollten sie mit ihrem Kind in ihrer Erstsprache sprechen, gleichzeitig aber für einen ausreichenden Deutschkontakt bereits vor dem Kindergarteneintritt sorgen. Sie erleichtern ihrem Kind dadurch die Integration. Grundsätzlich gilt: je differenzierter ein Kind die Erstsprache erwirbt, desto differenzierter ist sein weiterer Spracherwerb. Und je früher und häufiger ein Kind Kontakt mit der deutschen Sprache hat, desto einfacher erwirbt es sie. Über 68 % der Kinder in der Schweiz wachsen mit mehr als einer Sprache zu Hause auf. Mehrsprachigkeit ist also die Norm. Welche Sprache die Eltern mit ihrem Kind sprechen, ist ihre persönliche Entscheidung. Sie ist auch geprägt von der kulturellen Herkunft und ein Teil der Identität – und gleichzeitig ein Thema der Integration. Wichtig ist, dass Sie als Fachperson den Eltern aufzeigen können, welches die Zusammenhänge in der Sprachentwicklung sind, damit sie diesen Entscheid bewusst treffen können. Wie wichtig eine lebendige und herausfordernde familiäre Sprachkultur ist. Und das gelingt am besten, wenn die Eltern in ihrer stärksten Sprache mit dem Kind sprechen.